Acer G246HLBbid (24 Zoll) LED-Monitor: Infobericht 2016

Minimale Ausstattung und trotzdem ganz groß im Rennen? Der Acer G246HLB* feierte sein Debüt als echter Gaming-Bolide bereits 2012 und ist dank seiner großen Popularität immer noch in den Verkaufsregalen anzutreffen. Heute geht er für gerade mal für ca. 150€ über den Ladentisch. Ist er immer noch ein Schnäppchen für Gamer oder hat der einstige Popstar im Budget-Segment Rost angesetzt?

Acer G246HLBbid #1Acer G246HLBbid #2Acer G246HLBbid #3

Lieferumfang
Im Lieferumfang als Zubehör enthalten sind Netzkabel mit Netzteil sowie ein VGA-Kabel für recht alte Grafikkarten. Neben Garantiekarten und Schnellstartanleitung gibt es nichts Außergewöhnliches. Käufer sollten also ein DVI- oder HDMI-Kabel auf Vorrat halten.

Ausstattung und Design
Ohne die Hand vor den Mund zu halten, darf gesagt sein: Der Acer G246HLBbid* ist ein Plastikbomber mit Klavierlacküberzug. Prinzipiell geht das sehr flache Design in Ordnung, hebt sich aber kaum von anderen Budget-Angeboten ab. Obwohl der fragil wirkende Kreuzbeinstandfuß wenig Vertrauen hinsichtlich seiner Tragkraft erweckt, entpuppt dieser sich als Fels in der Brandung. Wackelnde Displays, die mit zu viel Spiel auf ihrem Fundament Platz nehmen, sind nicht selten in der günstigen Monitorklasse anzutreffen. Acer leistet hier Maßarbeit und selbst leichte Stöße gegen den Tisch bringen das Display laut verschiedener Testquellen nicht wirklich ins Wanken.

Der Bildschirm selbst misst 24 Zoll und besetzt damit eine beliebte Standardgröße unter Desktop-Bildschirmen. Gehobene Ergonomiemerkmale sind in der Preisklasse ebenso als Rarität einzuordnen. Diesem ungeschriebenen Gesetzt beugt sich auch der Acer G246HLBbid* und gestattet Anwendern lediglich das TN-Panel leicht nach vorne oder hinten zu kippen (5 – 15 Grad). Schwenken oder gar das Gerät in den Hochkantmodus zu versetzen, bleibt anderen Modellen vorbehalten.

Ein recht aufgeräumter Eindruck hinterlässt die Rückseite des Gehäuses. Dort warten drei einsame Anschlüsse, HDIM, DVI und VGA, auf eingehende Signale. Ein Griff unterhalb des Rahmens gewährt Zugang zu den Bedienelementen des ebenfalls sehr übersichtlichen OSD in deutscher Sprache. Acer beweist wie übrigens so manch anderer Mitbewerber eine unglückliche Hand bei Wahl der Modellbezeichnung. Der Acer G246HYL* ist der IPS-Zwilling des Acers G246HLB*, hat aber keine VESA-Bohrungen anzubieten.

Kurz: Augen auf beim Kauf, es besteht Verwechslungsgefahr! Die hier auf Herz und Nieren geprüfte TN-Variante bietet Kompatibilität mit VESA-Wandhalterungen in 100 x 100 mm.

Bildqualität und Technik
Während die Darstellung auf gängige Standards wie Full HD (1920 x 1080 Pixel) im 16:9 Format setzt, bietet Acer mit 2 ms (GTG) Reaktionszeit für den Wechsel zwischen Graustufen ein sehr schnelles TN-Display an. Der für den Spielbetrieb eher relevante Schwarz-Weiß-Wechsel wird von vielen Herstellern oftmals unterschlagen, klettert bei diesem Modell aber auf immer noch sehr gute 6 ms. Dadurch dürften auch schnelle 3D-Shooter und RTS-Games nahezu ohne auffällige Schliereneffekte und Unschärfen an den Kanten auskommen. Ein klarer Vorteil gegenüber günstigen IPS-Panels ist damit gegeben.

Typisch geht mit der TN-Bauart ein sehr eng definierter Blickwinkel für optimale Farbwiedergabe und Kontraste einher. In der Praxis zeigen sich Betrachter in frontaler Position vor dem Monitor aber wenig davon betroffen. Auf dem Datenblatt ist die maximale Helligkeit der LED-Hintergrundbeleuchtung mit 250 cd/m² angegeben. Diese fällt etwas von den Normwerten ab, kann aber mit 221 cd/m² immer noch eine gute Ausleuchtung auch in helleren Räumen erzeugen, was in anderen Testberichten bestätigt wurde. Das entspiegelte Display hilft an dieser Stelle und streut Reflexionen zu einem diffusen, unauffälligem Bild.

Sehr attraktiv ist auch der hohe Kontrastwert, der mit einem Wert von 1100:1 exzellent ausfällt. Tiefes Schwarz und gut differenzierbare Zeichnung gehören beim Acer G246HLBbid* zum guten Ton – nachdem persönlich Hand angelegt wurde. Von Werk aus kommt das Display nämlich etwas matt und leblos daher. Eine Neuausrichtung der Gamma- und Farbwerte im OSD bzw. Grafikkartentreiber nach persönlichem Geschmack behebt diesen Makel aber zügig.

Eine weitere Auffälligkeit: Der fest integrierte Overdrive rückt den Bildschirmpixeln etwas zu aggressiv aufs Leib. Verschiedene Tests haben gezeigt, dass sich in Spielen die daraus resultierenden Überschwinger nur dezent bemerkbar machen. Normale Browser-Sitzungen im Internet können aufgrund des starken Kontrastes vieler Webseiten klare Geisterspuren in Form von Nachziehern erkennen lassen.

Fazit
Noch ist der Acer G246HLBbid* lange nicht weg vom Fenster, hat aber über die Jahre hinweg sicherlich an Glanz eingebüßt. Inzwischen gibt es einige Alternativen mit etwas besserer Ausstattung bei minimal höherem Preis wie den BenQ RL2455HM*. Das Fehlen eines digitalen Videokabels lässt den geringfügigen Preisvorteil weiter schmelzen. Übrig bleibt ein fähiges Standardgerät mit noch gutem Preis-Leistungs-Verhältnis, das sich vor allem für schnelle Computerspiele hervorragend eignet. Wer mit einem knappen Blickwinkel klarkommt und sich nicht an der schwachen Ergonomie stört, sollt diesen alteingesessenen Gaming-Verkaufsschlager in seine engere Auswahl einbeziehen.


Pro
+ sehr gute Reaktionszeit
+ geeignet für schnelle 3D-Games
+ sehr guter Kontrast nach Feineinstellung

Contra
 werkseitig ungünstige Einstellung
kaum Ausrichtungsmöglichkeiten
Ghosting im Desktop-Betrieb sichtbar

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